Tierschauen
Hier finden Sie eine Auflistung unserer letztjährigen Tierschauen.
Der 1. Alpencup 2023 der Jungzüchterclubs Miesbach-Tegernsee, Weilheim und Traunstein!
Wie im Wochenblatt berichtet:
Jungzüchter aus Miesbach, Weilheim und Traunstein feiern ersten Alpencup in der Oberlandhalle, mit besten Fleckviehkühen, Spitzen-Vorführleistungen, ausgelassener Stimmung und vor vollem Haus.
Die Premiere ist geglückt, auch wenn sie mit einem Kraftakt verbunden war – endlich wieder bis auf den letzten Platz besetzte Zuschauerränge, endlich wieder Fleckviehfieber mit Gänsehautfeeling, endlich wieder Zeit zum Fachsimpeln und endlich wieder eine Menge glücklicher Gesichter, nach einem zehrenden Schaumarathon. Beim ersten Alpencup der Jungzüchter aus Miesbach, Weilheim und Traunstein, wurde eindrucksvoll unter Beweis gestellt, was die Jugend kann und wie gut die Zukunftsrasse Fleckvieh aufgestellt ist, dank ihres unschlagbaren Trumpfes, der Doppelnutzung.
Aufforderung an die Politik
Die drei Verbandsvorsitzenden Johann Rauchenberger, Josef Steingruber und Hubert Hartl hatten allesamt viel Lob für das Engagement des Züchternachwuchses im Gepäck. Doch verbanden sie dies auch mit der dringenden Aufforderung an die Politik Rahmenbedingungen zu schaffen, damit es auch weitergehen kann. Die Hofnachfolgerinnen und Hofnachfolger sollen nicht aufgrund der erdrückenden bürokratischen Last und dem Druck der Gesellschaft, trotz allen Eifers über kurz oder lang das Handtuch schmeißen müssen.
Da stießen sie bei Landtagspräsidentin Ilse Aigner, welche gerne die Schirmherrschaft für diese besondere Tierschau übernahm, allen Anschein nach auf offene Ohren: „Es reden zu viele mit, die keine Ahnung haben. Die Landwirtschaft ist für uns alle unverzichtbar, doch das alles läuft nicht nebenbei“, betonte sie. Es brauche viel Wissen, Einsatz und auch Freude, um den Beruf gerade in Zeiten wie diesen weiter auszuüben. Verbunden mit einem „herzlichen Vergelt‘s Gott“ zeigte sie sich stolz auf die Jungzüchter und beeindruckt von den präsentierten Tieren: „Sterne stehen nicht nur am Himmel, sondern allen Anschein nach auch in den Ställen“, so Aigner erfreut.
Lukas Gartner Preisrichter aus dem Pustertal
Aus diesen Sternen, die tatsächlichen Stars und Sternchen herauszusuchen, war die ehrenvolle Aufgabe des Südtiroler Preisrichters Lukas Gartner, selbst eingefleischter Fleckviehzüchter aus dem Pustertal. Insgesamt zwölf Gruppen hatte er zu rangieren.
Bei den Erstkalbskühe machte er die elegante und vielversprechende Mabuso-Tochter Melissa von Kaspar Reiser aus Lenggries (Jungzüchterclub MB) zum Champion jung. Ihr folgte die typstarke Mercedes-Tochter Sissi von Sebastian Andrä aus Moosrain (JZC MB).
Fleckvieh: Züchterfreude als wichtiges Standbein
Bei den Zweitkalbskühen ging Midib-Tochter Hermina von Leonhard Andrae aus Froschhausen (JZC WM) vorder Mogul-Tochter Pippi von Johann Höß Altwiessee (JZC MB).
Die Kühe mit drei Kalbungen führte Gong, eine extrem euterstarke Wegwart-Tochter, von Hubert Niedermair aus Feldkirchen-Westerham (JZC MB) an. Reserveklassensieger wurde Anscheli (V: Haribo) von Josef Ilmauer aus Teisendorf (JZC TS).
Im Championentscheid Mittel setzte Preisrichter Gartner die Drittkalbskuh Gong schließlich an die Spitze und wies Hermina die Schärpe des Reservechampions zu.
Dauerleistungskühe bekommen Ovationen
Zum beeindruckenden Finale der älteren Fleckviehkühe standen schließlich folgende verdiente Rassevertreterinnen im Endring:
- Vier Kalbungen: Walfried-Tochter Aida von Josef Heiß aus Durham (JZC MB) und Losone-Tochter Olivia von Robert Lechner aus Sauerlach (JZC MB).
- Fünf Kalbungen: Wurzel-Tochter Fippi von Christian Warislohner aus Laming (JZC TS) und Reumut-Tochter Elena von Christian Tafertshofer aus Wielenbach (JZC WM).
- Sechs Kalbungen und mehr: Malcesine-Tochter Farbe von Christian Tafertshofer aus Wielenbach (JZC WM) und Vlado-Tochter Fanfare von Josef Hirschvogl aus Uffing (JZC WM).
Den Schaubesuchern bot sich ein wahres Schauhighlight, dass sie mit stehenden Ovationen würdigten, eh Gartner den ausstrahlungskräftigsten Stern an diesem Tag kürte. „Diese Kuh ist ein Traum, sie hat alles geleistet und macht so eine gute Figur“, kommentierte der Südtiroler seine Wahl von Farbe zum Champion alt des Alpencups 2023. Für Vorführer und Jungzüchter Dominikus Tafertshofer gab‘s postwendend eine Sektdusche, ebenso wie für Maximilian Warislohner mit seiner ausbalancierten und euterstarken Fippi auf dem zweiten Stockerlplatz.
Fleckviehbetriebe von hoher Qualität
Gartner zeigte sich äußerst erfreut über die Qualität der 82 gezeigten Kühe. „Die Betriebe sind mit ihrem Fleckvieh bestens aufgestellt. Da braucht sich wirklich niemand verstecken. Ich bin froh, dass eine solche Veranstaltung möglich gemacht wurde. Im Berggebiet müssen wir besonders zusammenhalten – wir pflegen die Landschaft und bringen das Essen auf den Tisch. Und wir müssen uns auch gemeinsam stark machen gegen Rahmenbedingungen, die uns das Leben schwer machen, wie beispielsweise der Wolf. Vom Alpencup geht ein wichtiges Signal aus und ich hoffe, dass weitere Veranstaltung folgen“, so Gartner. Er meisterte das Richten mit Bravour und es ließ es den über 2000 Besuchern in der Oberlandhalle nie langweilig werden.
Fleckviehzucht: Gemeinsam die Rasse voranbringen
Johannes Christoph aus Mittelfranken, der Preisrichter des Vorführwettbewerbs, legte ebenfalls eine geglückte, ganz persönliche Schaupremiere aufs Miesbacher Parkett und er machte es spannend bis zum Schluss. Waren die Ringe am Anfang noch etwas unruhig, konnte Mensch und Kuh in den Finalentscheiden nicht mehr so leicht etwas aus der Ruhe bringen, auch ein Kuhtausch nicht. So war es wahrlich ein Kopf-an-Kopfrennen, dass schließlich Thomas Unsinn aus Wessobrunn (JZC WM), mit der Pizarro-Tochter Zaphira am Halfter, für sich entschied. Über den Reservesieg jubelte Anna Hinterholzer aus Münsing (JZC WM), die ihre Maestro-Tochter Gigant perfekt präsentierte. Aber auch die Leistung der anderen Jungzüchter im Endring kann nicht genug gelobt werden, diese waren: Michael Gebhardt mit Vreni (JZC MB), Johann Höß mit Pippi (JZC MB), Sophie Kirchberger mit Aida (JZC MB) und Christian Tafertshofer, mit der Champion Alt Farbe (JZC WM).
Enorm positive Resonanz
„Wir freuen uns über die enorm positive Resonanz quer durch die Bank. Dadurch, dass es beim Auftreiben keine Kontingente gab, konnte auch wirklich jeder Jungzüchter aus den drei Verbandsgebieten teilnehmen. So sammelten auch die Neulinge Erfahrungen und mischten sogar vorne mit, was uns besonders freut. Wobei das Miteinander allerdings immer ganz klar im Vordergrund stand“, zieht Toni Huber, Jungzüchtervorstand und einer der Hauptorganisatoren zufrieden Bilanz. Und er stellt das in Aussicht, was alle nach so einem Schauwochenende hören wollen: „Den Alpencup wird es bestimmt wieder geben.“